Körperliche Aktivität, Bewegung, Sport

Jungen, so heißt es, haben einen höheren Bewegungsdrang, sie bevorzugen risikoreichere Aktivitäten, mögen sportliche Konkurrenz, Kräftemessen und wilde Raufereien. Außerdem sollen sie mehr als Mädchen darunter leiden, dass sie ihren Bewegungsdrang in der Schule kaum ausleben können. In der Freizeit wird die sportliche Aktivität von Jungen dann meistens höher gemessen – gleichzeitig lesen wir aber auch, dass Jungen deutlich mehr Zeit fürs „Gaming“ einsetzen, obwohl Computerspiele doch relativ bewegungsarm sind. Eines ist sicher: Bewegung tut gut, gleicht etwa einseitige Belastungen durch Schule und Mediennutzung aus. Jungen brauchen Bewegung, um Anspannung und Stress abzubauen, um sich anders zu spüren und ganzheitliche Körpererfahrungen zu machen. Aber nicht jeder Junge ist sportlich, nicht jeder Junge bewegt sich gerne, und mit zunehmendem Alter nimmt die Bewegungsfreude oft ab.

Alltagstipps
Geben Sie Jungen Gelegenheit und Anreize zur alltäglichen Bewegung. Machen Sie deutlich: Auch für Jungen muss es nicht immer der Sport sein – gesund ist letztlich die Bewegung. Unterstützen Sie Jungen darin, für sich die passende Form und ein gutes Maß an Bewegung zu finden: Es darf vor allem Spaß machen. Werden sportliche (Hoch-) Leistung und der Wettbewerbscharakter zu sehr akzentuiert, steigt die Drop-out-Quote und das Risiko körperlicher Inaktivität im höheren Lebensalter. Achten Sie, wenn Sie Sport oder Bewegung anleiten, auf eine gute Balance etwa zwischen Kooperation und Konkurrenz, zwischen Sensibilität und Kraft, zwischen Spannung und Entspannung. Beziehen Sie auch nicht-sportliche Dimensionen von Körperbildung wie etwa Körperwahrnehmung, Körperselbsterfahrung und Entspannung mit ein.

Verweis / Link:
Nils Neuber: Supermann kann Seilchen springen. Bewegung, Spiel und Sport mit Jungen. Dortmund 2014
https://www.verlag-modernes-lernen.de/buecher/shop-detail/article/9390