
Freunde: Wegweiser und Irrläufer
Gleichaltrige Freundinnen und Freunde sind der Boden für die soziale Gesundheit von Jungen. Dabei kommt es weniger auf die Menge an, sondern auf die Qualität, auf den Gleichklang, die Verlässlichkeit und das Vertrauen. Ausgrenzung und Einsamkeit sind Risikofaktoren für die Gesundheit. Gesundheitlich riskant kann aber auch die Orientierung an der Meinung der anderen oder der Druck werden, der von Gruppen ausgeht. In Jungengruppen gibt es hier oft Impulse in Richtung „männliches“ Verhalten. Das kann gemeinschaftsstiftend und lustig ausgehen, aber auch gefährlich werden. Entwertung anderer ist eine Strategie, um sich als männlich darzustellen; das verhindert es, dass sich die Opfer der Entwertung angenommen und eingebunden fühlen. Darum geht es aber unter Freunden: Dabeisein, die Pflege von Freundschaften, um unbedingte Anerkennung: gemocht werden und dazugehören, wie der Junge einfach ist.
Alltagstipps
In der Kindheit und Jugend gestalten es Erwachsene, welche Erfahrungen Jungen in Gruppen machen. Sorgen Sie für interessante Erlebnisse mit Gleichaltrigen, aber auch dafür, dass darüber reflektiert und geredet wird. Wie war’s, wie fühlt es sich an, nachdem Du mit Leon gespielt hast? Stärken Sie das Selbstbewusstsein von Jungen – stabile Jungen sind weniger gefährdet, Dinge zu tun, die sie nicht wollen. Jungen müssen wissen, dass Beziehungen zu anderen Jungen und Freundschaften von selbst schlechter werden, sie müssen gepflegt werden. Schön, wenn Jungen gute Modelle von Freundschaftsbeziehungen bei Männern in ihrem Umfeld mitbekommen; davon können sie viel lernen.