Selbstsorge und Wohlbefinden

Selbstsorge oder Selbstfürsorge ist die Perspektive darauf, sich um eigene Grundbedürfnisse wie Gesundheit, Beziehung und Sicherheit kümmern zu können, das heißt für das eigene Wohlbefinden umfassend Sorge zu tragen. Traditionell wird es als besonders männlich angesehen, wenn Jungen und Männer sich weniger um sich selbst, als vielmehr um „äußere“ Dinge kümmern. Solche Selbst-Losigkeit bedeutet dann etwa, externe Herausforderungen oder riskante Aufgaben unhinterfragt anzunehmen, dabei auch über die eigenen Grenzen zu gehen und sich zu verausgaben. Jungen geraten damit schnell in die Kritik, sie würden – gerade auch gesundheitlich – zu wenig auf sich achten, sich überlasten, ihre Befindlichkeit ausblenden und damit Körper und Gesundheit womöglich ruinieren. Wenn davon nur ein Teil stimmt: Wie können wir ein Mehr an Selbstsorge für Jungen möglich machen?

Alltagstipps
Die Fähigkeit zur Selbstsorge ist unzweifelhaft eine wichtige Voraussetzung für die Gesundheit von Jungen. Wer ihnen mehr davon ermöglichen will, darf daraus jedoch kein Gebot machen, das womöglich eher innere Widerstände bei ihnen hervorruft. Also keine Appelle im Sinn von „Du musst besser auf dich achten, du musst etwas für dich tun!“ Meistens ist es besser, erst mal eine Erlaubnis zur Selbstsorge auszusprechen: „Du darfst auf dich achten, du darfst etwas für dich tun!“ Und vor allem: „Du musst nichts aushalten – nur weil du eine Junge bist …“ Dazu gehört auch, die Haltung der Selbstsorge nicht als Wellness und unmännliche Achtsamkeitsübung abzutun oder schlechte Witze darüber zu machen.

Verweis / Link:
Global Action on Men’s Health:
Who Self-Cares Wins – Wer sich um sich selbst kümmert, gewinnt (PDF)